Es geht voran
Das Herzstück der Versorgung, die Technikzentrale, wurde geliefert und errichtet. Damit fließt bald grüne Wärme und passive Kühlung in Gelsenkirchen-Hassel.
Die notwendigen Tiefbauarbeiten für das Fundament dauerten knapp fünf Tage und weitere fünf Tage mussten zur Durchtrocknung eingeplant werden. Das Besondere: der Technikcontainer wurde in der Werkstatt von Berns Gebäudetechnik GmbH mit allen nötigen Verrohrungen sowie Ausdehnungsgefäße vorgefertigt und somit fast schlüsselfertig geliefert. Dadurch konnte viel Zeit auf der Baustelle eingespart werden.
Im Baufeld der Energiezentrale wird zusätzlich zum Technikcontainer eine Wärmepumpe (211 kW), der Freiwärmer/Trockenkühler und eine Balancing Unit (15 m3) installiert. Bis diese dann in Betrieb gehen und die ersten Bewohner des Quartiers versorgen können, wird parallel der Stromanschluss bis Ende Mai verlegt, die Leittechnik und Regelungsgrößen der jeweiligen Erzeuger richtig eingestellt sowie die Schnittstelle zur ectocloud eingerichtet. Die feierliche Inbetriebnahme ist für Ende Juni geplant und im Juli könnten sich voraussichtlich erste Einfamilienhäuser an das Netz anschließend. Dann wird die Verwandlung vom schwarzen Koks zum grünen Quartier auf dem Gelände der ehemaligen Kokerei wieder einen großen Schritt vorangekommen sein.
Die Vorarbeiten:
Wesentliche Energiequelle des ectogrid / kalten Nahwärmenetzes ist ein Geothermiefeld mit 26 Erdsonden jeweils 130 Meter tief. Die Bauarbeiten wurden im Juli 2022 abgenommen. Der Anschluss und die Aktivierung der Geothermiebohrungen erfolgt mit der Inbetriebnahme der Technikzentrale. Bereits Ende 2022 wurde die Hauptleitung des Wärmenetzes durch Gelsenwasser fertiggestellt. Auf einer Länge von 1.500 Metern durchquert die unisolierte Rohrleitung das Quartier und wird später das Rückgrat für das kalte Nahwärmenetz / ectogrid bilden. Die Hausanschlüsse für dezentrale Wärmepumpen werden in den einzelnen Gebäuden je nach Baufortschritt erstellt. Hier werden normale Anbohrschellen, wie von Wasseranschlüssen bekannt, genutzt und anschließend Leitungen bis in den Technikraum verlegt.
Ausblick:
Ein weiterer wichtiger Baustein des CO2-neutralen Energiekonzeptes ist die Einbindung von PV und Stromspeichern. Die Ausschreibung über eine PV-Anlage mit circa 230 kWp und einen Stromspeicher für Mehrfamilienhäuser ist für 2024 vorgesehen.