Das Neubauquartier mit einem innovativen Nahwärmenetz startet jetzt in die Umsetzungsphase.
Bei der feierlichen Grundsteinlegung nahmen unter anderem der Oberbürgermeister von Mönchengladbach Felix Heinrichs, der Stadtdirektor Dr. Gregor Bonin, und der Vorstandsvorsitzende der NEW Frank Kindervatter sowie Vertreter des Bauherren Catella Project Management und des Bauunternehmens Max Bögl teil.
Als erster Bauabschnitt wird derzeit das „Südviertel“ realisiert, das aus vier Gebäuden mit insgesamt 248 Wohnungen besteht. Herzstück des Quartiers wird ein ca. 20.000 m² großer, neu anzulegender See sein. Dieser wird als Temperaturspeicher fungieren und damit im Sommer kühlend wirken. Bei Starkregen dient der See zudem als Zwischenspeicher für mehrere Tausend Kubikmeter Regenwasser.
Gemeinsam Energiezukunft gestalten
Das energetische Konzept wird von der Stadtentfalter GmbH, einem Joint Venture aus NEW und Avacon Natur, umgesetzt und besteht aus drei zentralen Elementen: eine Abwasserwärmenutzung mit zentraler Wärmepumpe, ein Niedertemperatur- (LowEx)Netz und schließlich eine effiziente Kopplung von Strom und Wärme mittels PV-Anlagen.
„Hierzu wird über Wärmetauscher im Schmutzwasserkanal Abwärme gewonnen, in das LowEx-Netz eingespeist und mit Wärmepumpen auf ein geeignetes Temperaturniveau gehoben. Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach des jeweiligen Gebäudes versorgen die Wärmepumpen mit der erforderlichen elektrischen Energie und sorgen so für eine Kopplung der Sektoren Strom und Wärme“, erklärt der für die Umsetzung verantwortliche Projektleiter Raphael Jungbauer von der Quartiersentwicklungsgesellschaft Stadtentfalter.
Patrick Schneckenburger, Geschäftsführer der E.ON Energy Solutions als Konsortialführer von TransUrban.NRW, erläutert: „Die Seestadt zeigt, dass Niedertemperatur (LowEx)-Netze und die effiziente Nutzung von lokal verfügbarer Abwärme ein notwendiger Baustein für eine klimaneutrale Quartiersversorgung sind. TransUrban.NRW, als ein vom BMWi gefördertes Reallabor der Energiewende, bringt Partner aus Immobilienwirtschaft, Forschung und Energiewirtschaft zusammen, um solche zukunftsweisenden Konzepte zu realisieren. Den Übergang zu intelligenten CO2-armen Energielösungen können wir nur gemeinsam vorantreiben.“
Im Rahmen von TransUrban.NRW muss das Energiekonzept flexibel geplant werden, um neue Forschungsergebnisse widerzuspiegeln. Ein Schwerpunkt ist dabei die Zusammenarbeit mit Start-ups, um dynamische Modelle zu berechnen und einen digitalen Zwilling zu erschaffen. Dadurch kann das Energiesystem schon vor der Inbetriebnahme digital und KI-gestützt entstehen und unterschiedlichste Betriebsszenarien durchgespielt und bewertet werden. Durch die Erfahrung mit Daten aus den anderen TransUrban.NRW-Quartieren wird die Prognose mit jedem Quartier immer zuverlässiger.