Digitales Quartiers-Energiemanagement

Digitale Quartiermanagement TRansUrban.NRW

Im Sommer 2021 fand der zweite Themenworkshop aus den beiden Reallaboren SmartQuart und TransUrban.NRW mit Unterstützung der wissenschaftlichen Begleitforschung ENERGIEWENDEBAUEN statt. Bei dem dreistündigen Event kamen über 130 Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik virtuell zusammen. Neben zahlreichen Wortbeiträgen und Diskussionen wurden drei Impulsvorträge gehalten:

  • Technologie der Digitalen Quartiersenergiemanagement-Systeme (Thomas Schreiber; RWTH Aachen University E.ON ERC EBC)
  • Eine Industrieperspektive auf die Entwicklung und den Betrieb von intelligenten Quartieren (Dr.-Ing. Jan Bergholz; gridX)
  • Einsatz von Digitalen Zwillingen zur Modellierung der Energiebedarfe von Quartieren (Dr. Bernd Koch; Siemens AG)

Bei den Vorträgen und der anschließenden Diskussion standen verschiedene Herausforderungen im Fokus:

Technik

Vision von Plug & Play Architekturen für Quartiersenergiemanagement-Systeme  

Für eine quartiersübergreifende Vernetzung von Energiesystemen besteht eine Notwendigkeit von Standardisierung der Datenschnittstellen und Übertragungsprotokollen.

Um die Komplexität beherrschbar zu machen, sollte sowohl bei der Entwicklung der Betriebslogik als auch bei Sensorik, Aktorik und Datenplattformen auf einen modularen Aufbau geachtet werden.

Politik

Es fehlt derzeit noch an Richtlinien für die Implementierung, besonders bezogen auf den Datenschutz.

Regulatorisch ist ein sektorengekoppeltes Energiemanagement zurzeit nicht möglich, da Strom und Wärme traditionell getrennt abgerechnet und getrennt optimiert werden müssen. Momentan lohnt sich nur der Anwendungsfall der Lastspitzenkappung.

Wirtschaft

Ohne innovative Geschäftsmodelle geht’s nicht

Optimal wäre ein Geschäftsmodell, dass das Anbieten von Flexibilität für den Verbraucher attraktiv macht. Hier könnte in Zukunft auch die Blockchain Technologie eine Rolle spielen.

Es fehlt noch an sichtbaren Demonstrationen, hier haben die Reallabore eine wichtige Funktion: In TransUrban.NRW werden die Käufer der Gebäude zum Anschluss an die Fernwärme verpflichtet. E.ON hilft in TransUrban.NRW bei der Vermarktung der Technologie.

Eine Wiederverwendbarkeit entwickelter Lösungen ist wichtig, da sonst die Kosten bei der Implementierung nicht sinken können. Zurzeit ist dies oft nur im Rahmen von Forschungsprojekten rentabel.

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